Montag, 4. Mai 2020

Harmlos

Die Nächte beginnen meistens harmlos. Und wenn ich alleine bleibe, was oft der Fall ist, enden sie auch so. Doch manchmal braucht man eben doch ein wenig Gesellschaft, will wissen, ob es den anderen noch genauso beschissen geht wie einem selbst, oder, ob sie es inzwischen geschafft haben, ob sie tot sind, oder nur nicht mehr ans Telefon gehen. Viel zu erzählen, bis auf die üblichen Beschwerden gibt es sowieso nicht. Also ist man mehr damit beschäftigt zu trinken und sich zu wiederholen. Ich glaube, jemand hat mir mal drei Mal an einem Abend dieselbe Geschichte erzählt, nur immer etwas anders. Ein paar Details wurden weggelassen und ein paar andere hinzugedichtet. Solange wir zusammen tranken, lachte ich trotzdem bei jeder neuen Version. Es war mir egal und ich wollte ihn nicht verletzen. Dann gibt es Abende, an denen von vornherein alles schief läuft. Ein seltsames Flirren liegt in der Luft und etwas in deinem Kopf sagt dir seit zwei Stunden, dass du nach Hause gehen solltest. Doch nach der dritten und vierten Stunde, ist da nichts mehr und du bekommst genau das, was du verdienst, wenn du dich mit dem Universum anlegst.

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