Donnerstag, 13. Februar 2020

Ich erkenne mit Mühe ein paar Zeilen.

Oft schließe ich bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel alle Fenster und Jalousien. Mir gefällt der Gedanke, selbst zu entscheiden wann der Tag endet. Nur das Geräusch vorbeifahrender Autos und die Toilettenspülung der Nachbarn erinnern an eine Welt außerhalb des Raumes. Das Bett ist Zentrum allen Schaffens und Verderbens. Dem grellen Licht, der aufflackernden Blitze des Photonenbombardements aus dem Fernseher, folgen unregelmäßige Phasen absoluter Finsternis. Ich weiß nicht, wie spät es genau ist, doch wenn das Piepsen der verschollenen Casio-Uhr die Stille durchdringt, sind sieben Minuten nach jeder vollen Stunde vergangen. Ich erkenne mit Mühe ein paar Zeilen. Meine Atmung wird flach, bis sie zwischen zwei Buchseiten passt. Ich träume Apophis würde nie besiegt und ewiges Schwarz verschlänge die Welt. Das erste Grollen der Tram hallt durch die Straßen. Alles nur ein Traum. Alles nur ein Traum.

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