Uninteressantes aus dem Alltag/Ernsthaftes über das man lachen kann/Dinge, die jedem passieren können,oder nur mir.
Dienstag, 22. Oktober 2019
Bleiben liegen, wenn du liegst.
Ich liege soviel, dass riesige Muster in Form von Linien einen kontinuierlichen Abdruck auf meinem Körper bilden. Besonders bei der stündlichen 180°-Drehung fällt auf, dass ich zunehmend den Falten meines Spannbetttuches ähnle. Ich könnte kleine Punkte an markanten Stellen setzen und ihnen Namen geben wie Nippelstein, Achselhausen oder Schamburg und sie alle miteinander verbinden. Ich würde lange Reisen unternehmen und von einer Stadt zur nächsten pilgern, ohne mich zu bewegen. Alle Wege führen irgendwo hin, nur ich bliebe hier. Vielleicht stehe ich eines Tages auf und kaufe etwas Deko und kleine Figuren in einem Modelleisenbahnfachgeschäft und verbringe den Rest meines Lebens damit kleine Dinge auf meinen Bauch zu kleben und davon Videos bei YOUTUBE zu posten. Stay alive, but don't move! ♡
Montag, 21. Oktober 2019
Make Noise No Love
Ich bin verunsichert. Jetzt, da ich die Gesichter zu dem Klackern der Highheels und dem ständigen Klopfen und Hämmern kenne, fällt es mir umso schwerer auch noch ihr Stöhnen und seine Brunftschreie zu ertragen. Besonders wenn es mich beim Schreiben einer ernsten Szene beeinträchtig, wünsche ich mir sehnlichst den abendlichen Türenweitwurf und das schwierige Tischspringen zurück. Disziplinen in denen beide ohne Zweifel großartige Erfolge vorzuweisen haben. Mich zu beschweren könnte sich also als absolut fatal herausstellen und sie dazu ermutigen sich mehr zu paaren, als Rekorde zu brechen.
Es muss weitergehen!?
Die Zeit psychischer und physischer Verwahrlosung muss ein Ende haben. Wenn du auf dem hart umkämpften Singlemarkt noch eine Chance haben willst, musst du deine Höhle verlassen und deinen Bierbauch in die Sonne schleppen. Sortiere sämtliche Hemden aus an denen sich nur noch die Hälfte der Knöpfe befindet und kaufe dir eine zweite Hose. Schmeiße alle Socken, Unterhosen und T-Shirts weg, die mehr Löcher haben als sie sollten und halte dich von Orten fern an denen man darauf schließen könnte, dass du ein ungebildeter Haufen Fleisch bist. Hierzu gehört der Parkplatz hinter deinem Lieblingsdiscounter und die Eckkneipe, in der ständig dieselben fünf Leute sitzen. Setze dich stattdessen mit einem Buch in ein Café oder wahlweise an einen hoch frequentierten Platz im Grünen, an dem du zwangsweise auf andere Menschen triffst. Du musst die Initiative ergreifen, wenn du finden oder gefunden werden willst, zeige der Welt dein blasses Gesicht. Hast du einen Partner gefunden mit dem du die nächste Zeit in deinem Leben verbringen möchtest, lass dich auf jeden Fall verändern, alles ist besser als das, was du jetzt bist, sei offen für alles. Falls Geschlechtsverkehr für dich noch eine Rolle spielt und du dich nach Jahren der Enthaltsamkeit halbwegs an etwaige Abläufe zu erinnern versuchst, täusche dich nicht, hier kann einiges schief gehen. Hast du dich erfolgreich gepaart, gilt es wiedererlangte Lebensfreude beizubehalten. Verabschiede dich für immer von deiner Höhle und werde ein nützliches Mitglied der Gesellschaft. Suche dir einen Job den du hasst und gebe dein Geld für Dinge aus die niemand braucht. Willkommen im Leben! Schön, dass du da bist.
Lustig, oder?
"Ist ja bald wieder so weit."
"Ja."
"Dieses Jahr feiern wir in Tirol."
"Aha."
"Alle werden kommen. Meine Eltern, meine Tante, meine beiden Onkel, Oma und Opa, ich nehme sogar Hanna mit, das wird super, ich freu mich schon so."
"Ok."
"Ich muss noch so viele Geschenke besorgen. Du wirst nicht glauben was letztes Jahr passiert ist."
"..."
"Ich stehe in der Schlange um die Kaffemaschine umzutauschen, die mir Onkel Martin geschenkt hat, wegen diesen Alukapseln und der Umwelt und so, du weißt ja wie ich da bin, und weißt du wer ein paar Reihen vor mir stand?"
"Nein."
"Onkel Martin mit dem Tennisschläger."
"Wahnsinn."
"Ja, krass, oder, wir mussten beide so lachen und schlossen Wetten ab wie lange es dauern würde, bis mein Vater seinen Hometrainer zurückbringt. Lustig, oder?"
"Auf jeden Fall."
"Das passiert uns ständig. An Geburtstagen und Namenstagen und Feiertagen und...was machst du eigentlich?"
"Was?"
"Was du an Weihnachten machst?"
"Überleben!"
"Muss es bei dir eigentlich immer um Tod und Verzweiflung gehen, du nervst."
"Dann schickst du mir dieses Jahr also keine Karte, die Merry Christmas singt, wenn ich sie aufmache?"
"Ich überlegs mir, kommt drauf an."
"Großartig."
"Ja."
"Dieses Jahr feiern wir in Tirol."
"Aha."
"Alle werden kommen. Meine Eltern, meine Tante, meine beiden Onkel, Oma und Opa, ich nehme sogar Hanna mit, das wird super, ich freu mich schon so."
"Ok."
"Ich muss noch so viele Geschenke besorgen. Du wirst nicht glauben was letztes Jahr passiert ist."
"..."
"Ich stehe in der Schlange um die Kaffemaschine umzutauschen, die mir Onkel Martin geschenkt hat, wegen diesen Alukapseln und der Umwelt und so, du weißt ja wie ich da bin, und weißt du wer ein paar Reihen vor mir stand?"
"Nein."
"Onkel Martin mit dem Tennisschläger."
"Wahnsinn."
"Ja, krass, oder, wir mussten beide so lachen und schlossen Wetten ab wie lange es dauern würde, bis mein Vater seinen Hometrainer zurückbringt. Lustig, oder?"
"Auf jeden Fall."
"Das passiert uns ständig. An Geburtstagen und Namenstagen und Feiertagen und...was machst du eigentlich?"
"Was?"
"Was du an Weihnachten machst?"
"Überleben!"
"Muss es bei dir eigentlich immer um Tod und Verzweiflung gehen, du nervst."
"Dann schickst du mir dieses Jahr also keine Karte, die Merry Christmas singt, wenn ich sie aufmache?"
"Ich überlegs mir, kommt drauf an."
"Großartig."
Als ich mal gefragt wurde...
"Ja, das sagen sie alle, wenn man sie fragt, warum sie schreiben. Es gibt vielleicht fünf gute Gründe, aber ich sag dir jetzt mal was, keiner davon ist besonders außergewöhnlich. Entweder du schreibst, oder eben nicht. Das ist alles, das ist das große Geheimnis. Dieser ganze Schwachsinn vonwegen "Schreiben ist mein Leben", oder "Ich kann nicht anders", alles Gefasel."
"Und warum schreibst du?"
"Naja, ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht genau. Vielleicht wusste ich es mal und habe es vergessen, es ist lange her. Aber eins weiß ich, es ist das Einzige, was ich freiwillig tue. Du musst atmen und essen und trinken und arbeiten und Spaß haben und erliegst anderen niederen Trieben. Verstehst du, an allem im Leben steht am Ende ein Ausrufezeichen, außer an den Dingen die du dir aussuchen kannst. Natürlich kannst du, wenn du alle deine Bedürfnisse gestillt hast, auch in deiner Wohnung sitzen und deine Wand anstarren, aber wenigstens tust du es freiwillig. Ich schreibe, das ist alles."
"Und warum schreibst du?"
"Naja, ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht genau. Vielleicht wusste ich es mal und habe es vergessen, es ist lange her. Aber eins weiß ich, es ist das Einzige, was ich freiwillig tue. Du musst atmen und essen und trinken und arbeiten und Spaß haben und erliegst anderen niederen Trieben. Verstehst du, an allem im Leben steht am Ende ein Ausrufezeichen, außer an den Dingen die du dir aussuchen kannst. Natürlich kannst du, wenn du alle deine Bedürfnisse gestillt hast, auch in deiner Wohnung sitzen und deine Wand anstarren, aber wenigstens tust du es freiwillig. Ich schreibe, das ist alles."
Wie man Single bleibt 💔
"Sag mal, mit wem schreibst du da eigentlich ständig?"
"Was? Mit niemandem."
"Aber du tippst doch die ganze Zeit auf deinem Handy rum."
" Ich mach mir nur Notizen."
"Was für Notizen, wozu denn?"
"Über dies und das eben."
"Hey! Du hörst mir ja gar nicht zu!"
"Was?"
"Was für Noootiiiizeeeen?"
"..."
"Du schreibst doch mit jemandem, zeig mir dein Handy!"
"Was?"
"Gib mir dein Handy, oder ich gehe auf der Stelle!"
"Könntest du etwas langsamer sprechen?"
"Was, ich...du verdammtes..hör mir doch mal...wie langsamer, hä?!"
"Ich komm sonst nicht mit."
"Mit was mitkommen?"
"Mit meinen Notizen!"
"DU MACHST MICH WAHNSINNIG, WEIßT DU DAS?! WAAAAAHNSINNIIIG."
"Was? Ich hab doch gesagt, du sollst langsamer sprechen, bitte."
"Was? Mit niemandem."
"Aber du tippst doch die ganze Zeit auf deinem Handy rum."
" Ich mach mir nur Notizen."
"Was für Notizen, wozu denn?"
"Über dies und das eben."
"Hey! Du hörst mir ja gar nicht zu!"
"Was?"
"Was für Noootiiiizeeeen?"
"..."
"Du schreibst doch mit jemandem, zeig mir dein Handy!"
"Was?"
"Gib mir dein Handy, oder ich gehe auf der Stelle!"
"Könntest du etwas langsamer sprechen?"
"Was, ich...du verdammtes..hör mir doch mal...wie langsamer, hä?!"
"Ich komm sonst nicht mit."
"Mit was mitkommen?"
"Mit meinen Notizen!"
"DU MACHST MICH WAHNSINNIG, WEIßT DU DAS?! WAAAAAHNSINNIIIG."
"Was? Ich hab doch gesagt, du sollst langsamer sprechen, bitte."
Très Chick!
Ich werde ja selbst seit Jahren als Model und Stilikone klassischer Prêt-à-porter Mode gehasst und geliebt. Wenn ich zum Beispiel Sachen, die ich auf dem Boden finde, mit solchen kombiniere, die schichtweise über der Stuhllehne hängen, kann es schon mal passieren, dass ich Sandalen und kurze Hose zu Winterjacke und Mütze trage, zumindest, wenn ich einen Tag erwische an dem sich das Wetter und ich uneins sind, oder, ich seit drei Wochen vergessen habe zu waschen. Böse Zungen behaupten ich zöge mich an wie ein Obdachloser, doch ich würde sagen, dass ich auf gekonnte Art mit den Jahreszeiten spiele. Als Accessoire trage ich natürlich immer eines meiner bezaubernden Lächeln, das grundsätzlich auf den jeweiligen Schmutzgrad des Jutebeutels abgestimmt ist. Das Highlight ist aber immer, wenn ich mich auf dem 250m langen Laufsteg von der Haustüre bis zum Netto präsentiere, und mich an der einzigen Ampel, in der Mitte der Straße, einmal kurz um mich selbst drehe, während es bereits rot geworden ist. Das garantiert ungeteilte Aufmerksamkeit und sensibilisiert die Menschen für neuaufkommende Trends für die nächste Saison. Schlimm wird es meistens, wenn ich anderen Trendsettern begegne, wie zum Beispiel Sixpack-Jürgen, der seit Jahren den selben Trainingsanzug trägt, die Jacke nicht mehr über den Bierbauch bekommt und täglich zwei Sixpacks kauft. Nicht gerade innovativ, aber dafür konsequent seiner Linie treu, weswegen wir uns auch selten in die Quere kommen. Rucksack-Andi hingegen muss ständig im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, und verlässt niemals den Laden ohne wenigstens einmal rumgeschrien zu haben, oder etwas zu Bruch gegangen ist. Er legt all seinen Fokus auf seinen Rucksack, den er liebevoll mit allerlei Ansteckern und Aufnähern aufgepeppt hat, die er je nach Belieben und Stimmung auswechseln kann. Seine Besonderheit ist die Weise, wie er seinen Rucksack trägt. Da er seit Jahren unangefochtener Spitzenreiter im Beim-Ladendiebstahl-Erwischtwerden ist, erkennt man an seiner Haltung das ungefähre Gewicht des Inhaltes und vergleicht dies mit den zwei Kräuterschnäpsen, die er auf das Band gelegt hat. Manchmal erlaubt er sich einen Spaß, indem er einen leeren Karton in den Rucksack packt, und an der Kasse darauf wartet, dass die Kassiererin ihn darum bittet ihn zu öffnen. Dieser Stil gehört zweifellos zu den gewagtesten, wird es aber weiterhin sehr schwer haben, sich langfristig als massentauglich durchzusetzen. Abschießend lässt sich feststellen, dass sich ein Mix aus all diesen Stilen auf den Straßen durchgesetzt hat und weiter tun wird, es ohne uns, aber nie dazu gekommen wäre. Echtes Bewusstsein für Stil und Ästhetik färbt eben immer ein bisschen auf den Pöbel ab.
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